Weser-Kurier 29.-31.10.2022, Guido Finke
Traumjobs für Sprachtalente
Dolmetscher und Übersetzer helfen bei der Kommunikation – Rasche Auffassungsgabe wichtig
Sie treten kaum in Erscheinung, leisten aber einen unschätzbar wichtigen Dienst in allen erdenklichen Bereichen: Dolmetscher und Übersetzer sind in der Wirtschaft, in der Politik, in behördlichen Einrichtungen oder auch im Fernsehen seit Jahrzehnten nicht mehr wegzudenken.
Die beiden Tätigkeitsbegriffe symbolisieren unterschiedliche Aufgaben – sie sind daher voneinander zu trennen. Dolmetscher greifen das gesprochene Wort beziehungsweise die sogenannte Ausgangssprache auf. Sie übertragen das Gesprochene beispielsweise in Gerichtsverfahren oder in international besetzten Konferenzen in Echtzeit und ohne Hilfe von Skripten in die Zielsprache. Dafür müssen sie beide Sprachen ?ießend beherrschen.
Übersetzer kümmern sich dagegen in der Regel um schriftliche Inhalte. Es erfordert stets ein hohes Maß an Präzision, Urkunden, Verträge, Patente, medizinische Berichte, Bedienungsanleitungen und Co zu bearbeiten. Die Experten wandeln die Dokumente in eine andere Sprache um, die sie wie ihre Muttersprache beherrschen. Es kommt schließlich darauf an, dass die übersetzte Textversion perfekt ist.
Beide Berufsbilder sind nicht geschützt, es existiert demnach keine klassische Ausbildung. Stattdessen müssen sich Interessierte auf die Suche nach qualitativ hochwertigen Fort- und Weiterbildungen begeben, um das Handwerkszeug für ihre spätere Laufbahn zu erlangen. Ein Großteil der Dolmetscher und Übersetzer ist selbstständig und arbeitet auf Honorarbasis. Mehr als 70 Prozent der Beschäftigten sind weiblich. [...]