Mentoring in Nord - Unterstützung für Berufsanfänger und Quereinsteiger
Zwar steckt das Mentoring-Programm in Nord noch in den Kinderschuhen, aber es sind bereits Mentor-Mentee-Tandems „operativ“. Voraussetzung für die Teilnahme am Programm ist eine BDÜ-Nord-Mitgliedschaft bzw. ein verbindlicher Antrag auf Mitgliedschaft im BDÜ Nord. Üblicherweise trifft sich der Mentor – sofern von der Entfernung her vertretbar – mit dem Mentee zu einem allerersten ausführlichen Kennenlerngespräch (meist 2-3 Std.). Dabei werden mit dem Mentee mögliche einzuschlagende Wege besprochen, zahlreiche Tipps zum Start in den Berufsalltag gegeben. Private Treffen werden zum besseren Kennenlernen und Vertrauensaufbau insbesondere in der Anfangsphase empfohlen. Danach gestaltet sich das Tandem-Verhältnis so, dass der Mentee sich dann beim Mentor meldet, wenn er weitere Anstöße benötigt, Probleme mit Reklamationen hat bzw. nicht weiß wie er damit umgehen oder wie er sich bei einem Zahlungsverzug seines Kunden verhalten soll. Die Beratung durch den Mentor erfolgt zumeist telefonisch oder per Mail. Der Mentor wird im Rahmen des Mentorings eigene Meinungen und Einschätzungen weitergeben, z. B. in Bezug auf Angebotserstellung, Preisfindung, Kundengespräche, Akquise, Steuerfragen (nur eingeschränkt, Mentor ist kein Steuerberater), Buchhaltung (nur Organisation), usw.
- Der Mentor hat ein ehrliches Interesse am beruflichen Erfolg des Mentees, ist jedoch weder dessen „Manager“ noch sein „Auftragsbeschaffer“.
- Wir raten grundsätzlich davon ab, Mentoring und Geschäftsbeziehung zu vermischen!
- Der Mentor wird auch zu keiner Zeit mit einem Auftraggeber des Mentee in Verbindung treten um etwaige Fragen „direkt“ zu klären. Das ist und bleibt die Aufgabe des Mentees und ist Teil der unternehmerischen Kompetenzen, die er ja gerade erwerben will.
- Der Mentor verpflichtet sich in Bezug auf vertrauliche Informationen, an die er im Rahmen des Mentorings über den Mentee gelangt, zu absolutem Stillschweigen gegenüber Dritten.
Wichtig ist beim Mentee die Bereitschaft,
- den Mentor aktiv bei Problemen und Fragen von sich aus zu kontaktieren („Holschuld“)
- der Wunsch, Hilfe und Tipps für den Einstieg in die Selbständigkeit zu erhalten
- der feste Wille an sich zu arbeiten
- und – ganz wichtig - Kritikfähigkeit.
Einmal im Jahr bieten wir in Nord zusätzlich den Nord-MentoringTag an, wobei sich inzwischen herauskristallisiert hat, dass ein weiterer Nord-MentoringTag für „Fortgeschrittene“ sinnvoll ist. Beim Nord-MentoringTag für Einsteiger gibt es in kompakter Form einen Überblick über wichtige Themen im Berufsalltag mit der Möglichkeit zum Netzwerken mit anderen (potentiellen) Mentees und für Rückfragen an die Landesverbands-Referentin für Mentoring. Folgenden Fragen werden bei den Einstiegsterminen am Nord-MentoringTag ausführlich besprochen:
- Einstieg in die Selbständigkeit – wie vorgehen? Worauf achten? Finanzierung?
- Kosten der Selbstständigkeit & Preiskalkulation
- Fixkosten/variable Kosten/Breakeven Point - BWA & Co.
- Was brauche ich zum Start (Grundausstattung), Versicherungen? Wenn ja, welche? Verbandsmitgliedschaft - Kosten- Nutzen für Berufsanfänger?
- Kundenkommunikation/Kundenpsychologie wie macht man das?
- Wie bringe ich meine Kompetenzen auf den Punkt?
- Spezialisierung ja/nein? Und wenn ja, worin?
- Was ist als Weiterbildung sinnvoll?
- Praktikum beim Einzelübersetzer, bringt das was? Wie einen Mentor finden? Wie weit geht Mentoring?
- Netzwerken - aber richtig (Tandembildung)
- Marketing – wie geht das? (Grundlagen inkl. Website, Visitenkarte, Briefpapier etc. pp), Selbstpräsentation, Singularitätsmarketing und Blue Ocean-Strategie
- Ein klares Profil spart Geld und bringt Kunden
- Website? SEO?
- Gibt es zielführende Herangehensweisen bei der Direktkundenakquise?
- Direktkunde vs. Agentur?
Bei Interesse melden Sie sich bitte umgehend online an (siehe nord-seminare.bdue.de). Die Mindestteilnehmerzahl ist 6 Personen und die Gesamtteilnehmerzahl ist auf höchstens 9 beschränkt.
- Berufsanfängern kurz vor oder nach dem BA- oder MA-Abschluss bieten einige erfahrenere Kollegen in Nord auch ein 4-wöchiges bis 2-monatiges Praktikum an, bei dem mit mehr Ruhe behutsam in den Unternehmeralltag eines Freelancers eingeführt wird und viele Inputs „ganz nebenbei“ dazugewonnen werden.
- Das Praktikum hängt ein Stück weit auch vom Sprachenpaar des Mentees ab.
- Die Betreuung erfolgt ehrenamtlich und ist auf die Dauer von 2 Jahren beschränkt.
Ob und wie wir in Nord Berufseinsteiger zusätzlich fördern könnten, ist Gegenstand der Überlegungen in Vorstand und Mitgliedschaft. Wir werden uns dazu noch gesondert äußern. Die Entscheidungsfindung dazu ist noch nicht abgeschlossen.
Plattform
Der Bereich „Mentoring“ bietet eine Plattform für Mentorinnen, Mentoren und Mentees im Landesverband. Hier können sie sich über verschiedene Methoden und Ansätze des Mentorings informieren. Wir möchten auch Kolleginnen und Kollegen, die normalerweise allein arbeiten, ermuntern, Praktikumsplätze anzubieten und so ein größeres Angebot für den Nachwuchs zu schaffen.
Win-Win-Situation
Erfolgreiches Mentoring ist immer eine Win-Win-Situation, ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Erfahrung trifft auf Neugier, bei der Weitergabe von Wissen und Vermittlung von Kompetenzen kommt es zu bereichernden Perspektivwechseln. Durch die Vernetzung untereinander knüpfen Mentoren und Mentorinnen neue Kontakte, aus denen sie Impulse für die eigene berufliche Entwicklung erhalten. Die Förderung von Mentees bringt häufig qualifizierte Nachwuchskräfte für das eigene Unternehmen hervor — oder eine kompetente Vertretung im Krankheitsfall oder während des Urlaubs.
Mehr wissen?
Möchten Sie nähere Informationen über das aktuelle Mentoring-Angebot? Möchten Sie sich als Mentee anmelden oder aber als Mentor? Dann freuen wir uns über Ihre Nachricht!