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BDÜ Nord beim Interview mit der "Plattenkiste" des NDR1 Radio Niedersachsen

https://www.ndr.de/ndr1niedersachsen/Plattenkiste-Dolmetscher-und-Uebersetzer,plattenkiste5746.html

Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer - Landesverband Nord e.V. aus Hannover gestaltet die Sendung Plattenkiste von NDR 1 Niedersachsen (hauseigener Bericht des NDR)

Viel zu erzählen gab es in der Sendung „Plattenkiste“ bei NDR 1 Niedersachsen. Am 30. September zwischen 12 und 13 Uhr unterhielten sich Catherine Stumpp, Sarah Wendt und Jacqueline Marcella Breuer mit Moderator Michael Thürnau anlässlich des Internationalen Tages des Übersetzens (International Translation Day) über die Arbeit des Bundesverbandes der Dolmetscher und Übersetzer (BDÜ) im Landesverband Nord e.V. mit Sitz in Göttingen.

Die erste Vorsitzende Catherine Stumpp übersetzt Englisch, Französisch und Deutsch als Hauptsprachen für Firmen, ebenso auch Urkunden. Dazu kommen dann noch Privatpersonen - die erben, heiraten oder eine Wohnung kaufen wollen, Behörden wie Schulen oder GIZ, Polizei usw. Eine gewisse Sprachbegabung hilft, aber Catherine Stumpp ist schon zweisprachig mit Deutsch und Französisch aufgewachsen, sie hat später Russisch studiert. Ihre Kenntnisse der diversen Sprachen kann sie nachweisen, denn dafür hat sie diverse Prüfungen abgelegt. Der Beruf "Dolmetscher" ist keine geschützte Bezeichnung, betont sie. Weiterlernen gehört dazu: Immer mal wieder schlägt sie Fachwörter nach oder muss sich wegen Dialekten informieren. Gerade bei der Polizei muss sie dann umschreiben, was ein Wort aussagt. Im Verband sind nur Einzelpersonen organisiert. Der Verband setzt sich dann für die Mitglieder ein, die - meist als Freiberufler tätig - Unterstützung benötigen, gegenüber der Politik beispielsweise. Im Gesundheitsbereich ist die Bezahlung "mäßig bis schlecht", erklärt sie, doch in der Industrie sei durchaus angekommen, dass geprüfte Dolmetscher*innen auch etwas kosten.

Als Konferenzdolmetscherin muss Sarah Wendt simultan übersetzen - ihre Sprachen sind Englisch und Französisch. Manchmal bieten die Kunden eine Ortsbesichtigung an und liefern Material zur Vorbereitung. Doch sie legt auch Glossare an, um die Fachterminologie zu wissen. Gerade simultanes Übersetzen will gelernt sein: Es beginnt mit einzelnen Wörtern, steigert sich über Sätze bis hin zu ganzen Reden. Das lernt man im Studium, versichert sie, bis es der Kopf ganz allein kann. Das Gehirn macht das 20 bis 30 Minuten mit, bis man mit dem zweiten Übersetzer in der Kabine tauscht. Sie versucht, ausgeruht und gut ausgeschlafen zu solchen Diensten zu gehen. Schwierig ist es manchmal bei Deutschen, die Englisch sprechen, ohne es richtig zu können oder Ausländern, die ebenfalls Englisch als Fremdsprache sprechen, berichtet sie heiter - da kann es auch mal zur falschen Interpretation kommen wegen eines nicht korrekt gewählten Ausdrucks. Ihr Studium dauerte fünf Jahre bis zur Konferenzdolmetscherin - und diese Bezeichnung ist geschützt.

Langweilig wird es einem nie, erklärt Jacqueline Marcella Breuer. Sie ist ebenfalls zweisprachig aufgewachsen - mit Französisch und Deutsch. Es gibt Aufträge, an die sie sich nach Jahren noch gern erinnert - an Einsätze bei Prominenten wie bei den Gipsy Kings oder Gianna Nannini. Das Schöne beim Übersetzen ist für sie, wie viel sie immer dazu lernt. Sogar beim Fußball - bei der Euro 88 - war sie schon im Einsatz. Drei Spiele lang saß sie beim Stadionsprecher und übernahm die ausländischen Ansagen. Sie bedauert, dass viel Schindluder getrieben wird, wenn Menschen unbedarft falsch dolmetschen und so als Amateure viel falsch machen können. Dass sie dafür haftbar sind, ist solchem Nicht-Fachpersonal gar nicht bewusst. Wenn Jacqueline Marcella Breuer längere Dokumente übersetzt, liest sie absatzweise weiter, übersetzt aber nach und nach Satz für Satz. In Deutschland träumt sie und spricht auf Deutsch, in Frankreich ist es automatisch Französisch, verrät sie heiter auf Nachfrage von Moderator Michael Thürnau.

Dometscher wird es in 100 Jahren noch geben, auch wenn als "Werkzeug" Übersetzungsprogramme immer besser werden, erklärt Catherine Stumpp und ist sich dieser Lage sicher, auch wenn die Qualität noch zulegen kann. Aber ohne Menschen, die korrigierend eingreifen, geht es nicht. Als Appell äußert sie an die potentiellen Kunden: Eine ausgebildete Person für Übersetzungen im gewünschten Fachgebiet auswählen und auch deren Arbeitsleistung angemessen honorieren. Das ist ihr wie den anderen Gästen sehr wichtig, denn es kommt beiden Seiten zugute.

Von Montag bis Freitag heißt es zwischen 12 und 13 Uhr bei NDR 1 Niedersachsen „Die Plattenkiste – Hörer machen ein Musikprogramm“. Die Sendung wird komplett von den Gästen gestaltet. In der Sendung können sich Vereine, Clubs, Organisationen vorstellen – egal ob Chor, Surfclub, Theater- oder Selbsthilfe-Gruppe. Informationen zur Bewerbung unter www.ndr1niedersachsen.de

Für Rückfragen und für die Veröffentlichung dieser Kontaktdaten setzen Sie sich bitte mit der Pressereferentin des BDÜ Nord, Frau Fregiehn per Mail: nord.presse(at)bdue.de in Verbindung.

Das dem Bericht angehängte Foto kann honorarfrei genutzt werden (v.l. Michael Thürnau, Catherine Stumpp, Sarah Wendt und Jacqueline Marcella Breuer).

Weitere Fragen zur Sendung beantwortet Ihnen gern NDR 1 Niedersachsen | Petra Stegmann | Tel.: 05 11-9 88-21 71.

NORDDEUTSCHER RUNDFUNK
Redaktion Wort
Rudolf-von-Bennigsen-Ufer 22
30169 Hannover

Tel.: 0511/988-2171

Mail: plattenkiste@ndr.de

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